Am vergangenen Montag, 14. Juni, stattete Staatssekretärin Frau Van Veldhoven der Reederei Doeksen in Harlingen einen Arbeitsbesuch ab, wo vor kurzem zwei neue Fähren in Dienst gestellt wurden, die mit LNG (Liquefied Natural Gas) betrieben werden. Das Ministerium freut sich über diesen Schritt der Reederei und darüber, dass der Übergang zum Segeln mit Bio-LNG nun wirklich auf der Tagesordnung steht.
In den Jahren 2020 und 2021 hat Reederei Doeksen zwei neue LNG-Katamarane in Dienst gestellt: die Willem Barentsz und ihr Schwesterschiff Willem de Vlamingh. Diese Fähren befördern 700 Passagiere und 61 Autos pro Überfahrt ausschließlich mit LNG (Flüssiggas). Die Schiffe werden auf den Fährverbindungen von und nach Harlingen, Vlieland und Terschelling eingesetzt.
Dirk Spoor, General Manager von Rederij Doeksen: „Die Rederij Doeksen hat sich aus verschiedenen Gründen für LNG entschieden. Durch das Segeln mit LNG leistet Reederei Doeksen aktiv einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der gefährdeten Umwelt des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer. Die ökologischen Vorteile sind klar, und zwar deutlich weniger Schadstoffe: Feinstaub (-95%), SOx (-100%) und NOx (-90%). Die Emissionen der Hauptmotoren erfüllen die Euro-Stufe V-Norm. Bei diesen Gasmotoren ist eine Nachbehandlung der Abgase nicht mehr erforderlich.
Bio-LNG wird demnächst auf der Agenda stehen. Durch die effiziente Rumpfform, zahlreiche energiesparende Innovationen und die ausschließliche Verwendung von LNG wird bereits eine CO₂-Reduktion von 10 bis 20% erreicht. Mit der Umstellung auf Bio-LNG ist eine Reduzierung um 85% möglich. Es wäre toll, wenn dieses Bio-LNG künftig im Norden der Niederlande hergestellt wird.“
Und diesem Wunsch von Rederij Doeksen wird nun auch entsprochen. Das Unternehmen SFP hat angekündigt, im Jahr 2023 auf Bio-LNG umzustellen
zustellen. Bio-LNG wird unter anderem aus organischen Restströmen aus der Landwirtschaft hergestellt und erfüllt damit höchste Nachhaltigkeitsanforderungen.
Das Unternehmen SFP produziert in Zeeland bereits ca. 21 Mio. m3 grünes Gas und der Bau einer neuen Anlage in Harlingen wird in Kürze beginnen. Pro Jahr werden 9 Kilotonnen produziert. Um einen Eindruck zu vermitteln: 1/3 dieses Volumens reicht aus, um beide Schiffe der Rederij Doeksen ganzjährig mit 100 % Bio-LNG fahren zu lassen. Auch aus dem Straßenverkehr besteht großes Interesse. Mittlerweile fahren 1.000 Lkw mit LNG. Bis 2030 sollen 10.000 Lkw mit Bio-LNG betrieben werden.
Auch das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft äußert sich positiv über den Schritt von Rederij Doeksen und SFP, den Übergang von LNG zu Bio-LNG weiter zu gestalten. Als der Bio-LNG-Vertrag mit dem Verkehrssektor geschlossen wurde, hat sich viel getan. Der Einsatz von Grünem Gas in der Branche steht in den Startlöchern für die angestrebte Beschleunigung zur Erreichung der Ziele des Klimaabkommens 2030. In dieser Zusammenarbeit wurde die Politik nun so gestaltet, dass die Branche nun wagt, in diesen Wandel zu investieren.
Stientje van Veldhoven, scheidende Staatssekretärin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und Konzessionsgeberin, besucht die Inseln gerne und nennt die Ankunft der neuen Schiffe eine tolle Entwicklung: „Diese Katamarane sind umweltfreundlicher als die mit Diesel betriebenen Schiffe. In einem gefährdeten Gebiet wie dem Wattenmeer ist es wichtig, dass wir uns überlegen, wie wir den Verkehr nachhaltiger gestalten können.“
Die Nationale LNG-Plattform hat diese Politik in den letzten Jahren gemeinsam mit dem Ministerium mitgestaltet. „Die jetzt eingeleitete Umstellung auf Bio-LNG ist eine Krönung meiner Arbeit der letzten Jahre“, sagt Vorstandsvorsitzender Robert Goevaers. „Und das ist erst der Anfang. Eine Bestandsaufnahme Ende 2020 zeigte, dass sich 21 Unternehmen in den Niederlanden in den kommenden Jahren aktiv auf die Produktion von Bio-LNG konzentrieren werden. Dieser Sektor leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaabkommen.“